Aus der Reihe: Social Media Selbstsabotage auflösen

Ausrede #2 | „Ich will meine Musik nicht über Social Media vermarkten müssen - Marketing ist Kommerz!“

Wenn es als Musiker*in & Künstler*in darum geht, auf Social Media aktiv zu sein und die eigenen Kanäle zu bespielen, beobachte ich immer wieder, wie viele da schnell in den Selbstsabotage-Modus rutschen. (Und auch ich selbst gehörte in früheren Zeiten definitiv dazu.)

Was da passiert ist, dass wir uns bestimmte Sätze sagen - oder eigentlich sind es Ausreden -, und uns damit dann guten Gewissens selbst davon abhalten, diese Social Media Arbeit so zu machen, dass sie uns und unser gesamtes Projekt voranbringen könnte.

Oder in manchen Fällen auch ganz und gar davon, diese Arbeit überhaupt zu machen. 😉

Von diesen Selbstsabotage-Sätzen & Ausreden gibt es einige, und mit dieser Blogpost-Reihe werden wir sie uns einen nach dem anderen vornehmen, durchschauen, entkräften und vor allem positiv umdeuten.

Die erste Ausrede habe ich bereits im ersten Teil der Reihe behandelt - den du hier lesen kannst:

„Ich poste lieber nicht so viel, denn ich will meinen Leuten ja nicht auf die Nerven gehen.“

Der Satz, dem wir uns heute widmen, ist einer, der mir in seinen Facetten oft begegnet, aber selten so direkt ausgesprochen wird. Ich würde ihn mal so benennen:

„Ich will meine Musik, meine Kunst nicht über Social Media vermarkten müssen - Marketing ist Kommerz und spricht gegen das, wofür ich stehe.“

(Teil 3 ist auch bereits online - aber eins nach dem anderen. 😉)

Sorgen wir nun also dafür, dass du diesen Satz, der dich davon abhält, auf Social Media dein volles Potenzial auszuschöpfen, ab heute hinter dir lassen kannst.


Das Offensichtliche zuerst

Das Spannende an diesem Satz ist, dass er ganz deutlich den hinderlichen Glaubenssatz schon zur Schau trägt – nämlich Marketing ist Kommerz. Natürlich wird mir, egal was ich tue, um meine Musik zu vermarkten, nichts davon leichtfallen oder Spaß machen, wenn ich – aus welchen Erfahrungen heraus auch immer – diesen Glaubenssatz in mir trage. Es geht also wieder einmal darum, diesen Glaubenssatz zu entlarven.


Was wir glauben, ist eine Entscheidung

Ein Zitat, dass hier super gut passt und das mir auch immer wieder hilft, ist dieses:

Nothing has meaning - except the meaning we give it.

Also nichts hat inhärent, aus sich selbst heraus eine Bedeutung. Jede Bedeutung, die etwas für uns hat, schreiben wir den Dingen zu.

Das heißt, ich kann diese Zuschreibung an Bedeutung, die ich Dingen, Menschen, Situationen und Erfahrungen gebe, auch hinterfragen – wo kommt diese Zuschreibung her -, und vor allem: ich kann die Zuschreibung, die Bedeutung für mich selbst auch verändern.

Wenn du also zu den Personen gehörst, für die Marketing verbunden ist mit Bedeutungen, die für dich negativ konnotiert sind, wie zb. Kommerz, Abzocke, Manipulation, Oberflächlichkeit, etc. was auch immer dir in den Sinn kommt, erforsche dies einmal in deinem Journal oder Notizbuch.

Es gilt zu erkennen, wie wir Ausreden wie diese nutzen, um in unserer Komfortzone zu bleiben - "ich würde mich ja mehr selbstvermarkten, aber "das fühlt sich immer so nach Manipulation an". Wenn das etwas ist, was du glaubst, dann wird es sich auch genauso anfühlen.

Und der Punkt ist ja - du entscheidest, wie du dein Marketing betreibst, es liegt in deiner Hand.

Die Frage ist also, was ist eine neue Geschichte, neue Assoziationen, die wir in Verbindung mit Marketing glauben können?


Die Bedeutung von Marketing

Gehe in dein Journal und schau, welche Bedeutung du Marketing geben möchtest, damit du es auch für dich so einsetzen kannst, dass es dich weiterbringt. Es können Punkte sein wie:

  • Marketing bedeutet, dass ich meine Musik mit den Menschen teilen kann
  • Marketing bedeutet, dass ich sichtbar bin und die Menschen zu mir finden können
  • In dem ich meine Musik vermarkte und verbreite, bereichere ich mehr und mehr Menschen mit meiner Kunst
  • … und so weiter.

Das kann eine sehr kraftvolle Übung sein. 

Denn die Wahrheit an dieser Stelle ist - und spätestens jetzt wird klar, wieso es hier um Selbstsabotage geht - keine Marketing-Strategie wird für dich funktionieren, wenn du tief im inneren negativ konnotierte Bedeutungen damit verbindest – es wird dann sozusagen für dich einfach nie im Einklang mit dir sein.

Aber das Spannende ist wie gesagt, dass du selbst die Kontrolle darüber hast, für diesen Einklang zu sorgen.



Warum wir hier eigentlich bei einem Selbstwert-Thema sind

Diese Punkt öffnet nochmal ein großes Mindset-Fass - trotzdem (oder gerade deswegen)möchte ich ihn an dieser Stelle anbringen.

Erforsche einmal für dich, ob die "Selbstvermarktung ist Kommerz"-Ausrede dir nicht nur dazu dient, dass du nicht so aktiv auf Social Media bist, sondern dich vielleicht auch davon abhält genauer hinzuschauen, wenn es um Themen geht wie für dich den Wert von dem, was du machst zu erkennen und wertzuschätzen und selbst stolz und entschieden für dich und deine Musik einzustehen. Denn genau das machst du, wenn du Marketing betreibst. 😉 Auch hier lohnt es sich, deine Gedanken dazu in deinem Journal festzuhalten.


Dein Kanal, deine Regeln

Einen letzten Punkt den ich hier anbringen möchte, lautet: Dein Kanal, deine Regeln.
Oder eben in diesem Kontext auch, "dein Marketing, deine Regeln" - das soll heißen, du musst es nicht so machen wie andere es machen. Begib dich auf die Erkundung deines eigenen Wegs, dein Musikprojekt zu vermarkten – nicht alle Dinge funktionieren für jeden gleich und fühlen sich für jeden gleich gut an – und das ist völlig normal und erlaubt.


Fazit & Reframe

Fassen wir also nochmal zusammen:

  • Der limitierende Glaubenssatz hier ist ganz offensichtlich, wenn wir glauben "Marketing ist Kommerz", und dem eine negative Bedeutung zuschreiben, dann erscheint es für und klar und logisch, dies nicht zu tun
  • Es gilt zu erkennen, dass wir dies glauben, weil es so auch einfach ein Stück weit bequem für uns ist, weil wir eine Ausrede haben, die uns "erlaubt" unser Potenzial nicht weiter ausschöpfen zu müssen
  • Wichtige Erkenntnis: Wir haben die Kontrolle darüber, welche Bedeutungen wir Dingen, Sachen, Personen, etc. zuschreiben und können dies auch hinterfragen und ändern
  • Die Suche nach positiv besetzten Bedeutungen für unser Marketing ist essenziell
  • Genauer hinschauen: wie sehr stehe ich selbst hinter meinem eigenen Projekt? Manchmal liegt auch hier der Auslöser für Ausreden wie diese hier
  • Und zu gute Letzte: dein Kanal, deine Regeln - du entscheidest, wie dein Marketing für deine Musik aussieht, welche Werte du dabei vertrittst und worauf du den Fokus legst

So, damit wir wirklich die Selbstsabotage-Sätze streichen können habe ich auch zu jedem einen Reframe, einen neuen, bestärken Satz mitgebracht, zu dem du nun immer wieder springen kannst, wenn der Selbstsabotage-Satz bei dir aufploppt.

„Ich will meine Musik, meine Kunst nicht über Social Media vermarkten müssen - Marketing ist Kommerz und spricht gegen das, wofür ich stehe.“

wird also zu

„Ich vermarkte meine Musik, meine Kunst auf meine Art und schaffe so überhaupt erst die Möglichkeit dafür, sichtbar zu sein und damit Menschen mit meiner Musik zu erreichen und zu bereichern.

Und jetzt bist du dran - bespiele deine virtuelle Bühne, teile, was du machst, bereichere die Menschen mit deiner Musik, deiner Kunst, zeig dich und inspiriere andere!

Dabei wünsche ich dir ganz viel Spaß und Freude,
alles Liebe,
Corinna