Künstlerprofil steht nicht im Duden ...

Ich staunte nicht schlecht, als ich bei der Vorbereitung dieses Artikels festgestellt habe, dass das Wort Künstlerprofil gar nicht im Duden steht. 🧐

Auch das Googlen nach „Künstlerprofil Definition“ bringt eigentlich keine wirklichen Ergebnisse.

Tatsächlich ist es auch in meiner Erfahrung so, dass das Wort häufig genutzt wird, aber immer mal wieder in unterschiedlichen Kontexten – was der ursprüngliche Grund für mich war, diesen Artikel zu schreiben.

Vor allem möchte ich meine Definition von Künstlerprofil hier mit dir teilen, da dieses Konzept der Dreh- und Angelpunkt meiner Coachings und Programme ist – wie zum Beispiel (sehr offensichtlich) bei der Künstlerprofil-Werkstatt. 😉

Ich möchte hier aufzeigen, was ich darunter verstehe und erklären, welche Schlüssel-Rolle ein klares, individuelles Künstlerprofil durch diese Definition einnimmt, gerade wenn es um die Selbstvermarktung für dich als Artist geht.


Mehr als ein Account auf einer Plattform

Eine Anwendung des Begriffs Künstlerprofil findet man ganz klassisch wirklich als „Profil“ auf bestimmten Plattformen.

Zum Beispiel kann ein Artist ein Künstlerprofil bei Spotify haben, oder hat natürlich, wenn er bei Facebook, Instagram oder anderen Social Media Plattformen am Start ist, dort dann eben sein Profil als Künstler – sein „Künstlerprofil“.

Genauso ist es geläufig, dass man vom Künstlerprofil spricht, das z.B. eine Booking-Agentur von einem Act, den sie vertritt, bei sich auf der Website stehen hat.

All das ist es aber nicht, was ich meine, wenn im Rahmen meiner Arbeit vom Künstlerprofil die Rede ist.

Dem kommen wir näher, wenn wir von einem „geschärften“ oder „klaren“ Künstlerprofil sprechen. Da geht es um mehr als den Account auf einer Plattform, sondern es geht um den Artist an sich und um sein „Profil“, das er – in allem was er tut – nach außen repräsentiert.


Künstlerprofil als Schlüssel zur Selbstvermarktung

Mit meiner jahrelangen Erfahrung im Bereich Online-Marketing kenne ich viele der Strategien, die immer wieder herangezogen werden, um mehr Reichweite, Klicks, Streams und Views zu generieren.

Doch ich bin der festen Überzeugung, dass viele dieser One-Fits-All-Strategien eben NICHT für jeden funktionieren – weil sie das gar nicht können. Weil bei der Vermittlung, und eben oft auch bei der Anwendung dieser Strategien das meiner Meinung nach wichtigste Element der Gleichung vernachlässigt wird: Klarheit & Sicherheit beim jeweils individuellen Künstlerprofil.

Nicht selten Artist zu mir ins Coaching und sagen: „Ich habe schon alles probiert“, „Ich habe es gemacht wie XY“ oder „Bei allen anderen funktioniert es, nur bei mir nicht."
Oft ist es in diesen Fällen so, dass das Problem nicht bei den Marketing-Strategien liegt - denn die haben ja auf funktionaler Ebene durchaus ihre Berechtigung-, sondern dass der Artist in der Kommunikation seines eigenen Künstlerprofils nach außen Unsicherheiten und Unklarheiten hat.

Allem zugrunde liegt also ein Wechsel der Perspektive und des Mindsets, mit dem an das Thema Künstlerprofil und Selbstvermarktung herangegangen wird:
Weg von „Wie machen es die anderen?“ hinzu
„Was macht mich selbst aus?“

Dabei geht es dann um Fragen wie:

  • In dem Moment, wo ich auf die Bühne trete – egal, ob die reale oder die virtuelle -, wo ich mit meinem Musikprojekt nach außen auftrete, wer bin ich da? Ich selbst? Eine Rolle? Irgendetwas dazwischen?
  • Was ist es überhaupt, das ich nach außen tragen und vermitteln möchte – nicht nur mit meiner Musik, sondern auch mit meiner Darstellung als Künstler*in?
  • Wie kann ich mich von der Masse abheben? Was macht mich und mein Musikprojekt zu etwas Besonderem? Wie finde ich ein Alleinstellungsmerkmal? (Dazu hab ich übrigens auch eine ganz eigene Meinung – mehr dazu kannst du hier lesen.)
  • Und wie kann ich dies mit einem Gefühl der Sicherheit und des Selbstbewusstseins mit Leichtigkeit nach außen vertreten?
  • In welchen Punkten liegen die Verbindungspunkte von mir zu meiner Musik – und zu meinem Publikum?
  • Wie komme ich von „ich mache Musik“ zu einem stimmigen Gesamtkonzept mit Wiedererkennungswert?
  • Wieviel zeige ich von mir selbst nach außen, wie weit offenbare ich mich und mache mich verletzlich – und wie kann ich diese Grenzen für mich abstecken?
  • Wie gewinne ich neues Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten?
  • Wie komme ich an einen Punkt, an dem mir das „sich selbst vermarkten“ mit Leichtigkeit gelingt, und ich mir dabei treu bleiben kann?

Die Elemente des Künstlerprofils

Nachfolgend findest du Elemente, die nach meinem Verständnis in ihrer jeweilig individuellen Ausprägung ein Künstlerprofil ausmachen. Dabei arbeite ich mit vier Schritten:

Schritt 1

Dein Künstlerprofil entdecken

Dieser erste Schritt steht direkt am Anfang nach dem beschriebenen Perspektivenwechsel – weg von „So machen es die andern“ hin zu dir selbst.
Es geht darum, einmal genau hinzuschauen:
Was verbindest du alles mit deiner Musik?
Was macht sie aus deiner Sicht aus?
Welche sind die Themen, die sie beschäftigen? Was ist die Essenz, die alles zusammenhält?

Und auch du als Musiker*in – wer bist du, oder, wer möchtest du sein?

Schritt 2

Dein Künstlerprofil erforschen

Ist die erste Schicht entdeckt, geht es darum, tiefer nachzuforschen.

Dazu öffnen wir den Blickwinkel wieder und beziehen zur vorherigen Eigenwahrnehmung nun auch die Fremdwahrnehmung mit ein:

as sagen deine Fans, Follower, Freunde über dich und deine Musik?

Wo sind Gemeinsamkeiten, wo unterschiede zu dem, was du aus deiner Perspektive herausgearbeitet hast?

Schritt 3

Dein Künstlerprofil schärfen

Es geht noch eine Schicht tiefer – hier geht es um das, was dich ganz persönlich ausmacht, um deine Einzigartigkeit! 

Diese setzt sich zusammen aus: deiner eigenen Energie, deiner Hintergrundgeschichte, deinen Werten, deinen Stärken & Fähigkeiten und – ganz wichtig – deinem Warum!

All das kannst du für dich ausarbeiten und dein individuelles Profil mehr und mehr schärfen!

Schritt 4

Dein Künstlerprofil zeigen

Wenn du all die genannten Punkte für dich ausgearbeitet hast, solltest du ein klares Bild von deinem eigenen Künstlerprofil haben – und dann geschieht die Magie:

Mit der Klarheit über das Profil beantworten sich Fragen in Bezug auf deine Selbstvermarktung wie von alleine:

Worüber soll ich posten, was soll ich teilen?

Wen spreche ich an?

In welchem Stil schreibe ich?

Welche Looks, Farben, Designs passen zu mir und meinem Projekt?

... usw. 

Mit deinem Künstlerprofil hast du dir so deine eigene Schablone erstellt, die du auf jede Frage, die sich in deinem Selbstvermarktungsprozess auftut, anwenden kannst.

Soweit zu meiner Definition von Künstlerprofil. 🙂

Ich freue mich, wenn der Beitrag dich dazu anregt, vielleicht einmal auf diese Weise über dich, deine Musik und dein eigenes Künstlerprofil nachzudenken und dir dabei hiflt, es als das machtvolle Instrument für deine Selbstvermarktung zu erkennen, das es sein kann.

Viel Erfolg bei all deinen nächsten Schritten auf deinem Weg!

Alles Liebe,
Corinna

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