Warum Human Design kein Persönlichkeitstest ist

Was wird zur Analyse gebraucht?

Es ist immer ganz lustig, wenn ich Menschen von Human Design erzähle, die es noch nicht kennen, und sie dann irgendwann immer so etwas fragen wie:

„Ja spannend, was brauchst du denn, um mein Design herauszufinden?
Es gibt bestimmt einige Fragen, die ich da beantworten muss, oder?“

Der Gesichtsausdruck, wenn ich sage, dass ich nur die Geburtsdaten (Tag, Ort, Uhrzeit) brauche, ist oft eine Mischung aus Überraschung, Ungläubigkeit und Neugier.

Im ersten Moment wird eine Human Design Analyse oft für einfach einen weiteren Persönlichkeitstest gehalten. Doch das ist es nicht. Und das ist auch gut so.

Persönlichkeitstest, wie z.B. die „16 Personalities“, haben auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung, doch aus meiner Sicht gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied, zwischen dem, was ein solcher Test uns sagen kann, und den Erkenntnissen, die unser Human Design für uns bereithält.

Was Persönlichkeitstests ausmacht & was Human Design davon unterscheidet.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe bei mir selbst gemerkt, dass die Ergebnisse dieser Test immer wieder variieren. Je nach dem, wann ich den Test mache (meine Antworten sind heute teilweise andere, als vor 3 Jahren) und sogar auch danach, in welcher Stimmung ich bin, wenn ich die Fragen beantworte. Und nicht zuletzt – danach, wie ehrlich ich gerade mit mir selbst bin.

Und das ist so ein großer Faktor: unser eigenes Bias beeinflusst das Ergebnis des Tests immer in irgendeiner Art und Weise.

Das kann natürlich auch spannend sein und auch einen Zweck erfüllen – zum Beispiel eben genau zu sehen, wie sich das Ergebnis über die Jahre verändert hat. Wie man sich so vielleicht auch weiterentwickelt hat. Der Test gibt uns also eine Art „Status Quo Ergebnis.“

Genau das tut Human Design nicht. Dein Human Design zeigt dir deine Potenziale, es zeigt dir das, was möglich ist, das, was du sein kannst, wenn du in die Verkörperung deines Designs gehst.

Worauf es zu achten gilt

Doch hier liegt auch eine große Herausforderung und mit das größte Missverständnis, wenn es um Human Design geht. Ich beobachte oft, dass Menschen glauben, nur weil sie nun über ihr Human Design „Bescheid wissen“, dass sie auch direkt all das „sind“, was das Design beschreibt. Doch so ist es nicht – es ist nicht wie beim Persönlichkeitstest, der den aktuellen Status widerspiegelt.

Stell dir vor, du hast seit deiner Kindheit gelernt, Fußballerin zu sein. Dir wurde über Jahrzehnte beigebracht, wie eine Fußballerin zu denken und zu handeln. Wenn ich jetzt zu dir komme und dir anhand deines Designs sage, du hast das Potenzial einer der besten Basketballerinnen der Welt zu sein – dann verkörperst du in dem Moment trotzdem noch deine Identität als Fußballer*in. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Verkörperung ist ein kleinschrittiger Prozess

Genau das ist gemeint, wenn wir von De-Konditionierung sprechen: die alten gelernten Gedanken und Verhaltensweisen ablegen, um Stück für Stück Raum zu machen, damit sich das eigene Potenzial, was wir in uns tragen, entfalten kann.

Doch hier treten manche dann in den Widerstand mit Human Design. Von den Persönlichkeitstests sind wir gewohnt, uns sehr „darin wiederzufinden“ - was Sinn ergibt, denn wir haben die Fragen ja selbst beantwortet. Bei der ersten Auseinandersetzung mit dem eigenen Human Design gibt es fast immer beides, wie ich es auch bei meinen Readings erlebe:

• Aspekte, die so akkurat zutreffen, dass es fast "unheimlich" ist
• Aspekte, mit denen wir konfrontiert werden, wo wir dann sagen würden: „Ne, also das stimmt nicht. So bin ich nicht. Das ist bei mir nicht so.“

Doch gerade diese zweiten Aspekte sind die, die spannend sind. Die, wo ich auch als Coach aufhorche. Die, wo es sich lohnt, Fragen zu stellen:

• Gibt es etwas, was ich mir nicht erlaube, zu verkörpern, zu sein?
• Gibt es etwas, von dem ich gelernt habe, dass ich mich so oder so verhalten muss, obwohl es mir vielleicht in meiner Essenz nicht entspricht?
• Wenn ich mich so verhalten würde, wie das Design es vorgibt, was würde das bedeuten? Was würde es verändern?

Denn noch einmal: Human Design zeigt nicht den Status Quo – sondern das Potenzial.
Und dieses Stück für Stück für sich selbst zu entdecken kann ein magischer Prozess ein.

Starte deine eigene Reise, um dein Human Design Potenzial zu entfalten